Roboter sind in der Industrie schon seit Jahrzehnten vertreten und kaum noch wegzudenken. Jetzt halten Roboter aber immer mehr auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen und vor allem auch in Handwerksbetrieben Einzug.
Zu teuer, zu kompliziert, zu aufwändig: Das waren lange die Hauptgründe, wieso es für viele kleinere Firmen keinen Sinn gemacht hat, Roboter einzusetzen. Das hat sich nun geändert, denn KMU und Handwerk sind zu einer zentralen Zielgruppe von Roboterherstellern und Toolentwicklern geworden, weshalb es immer mehr Lösungen gibt, die speziell auf die Bedürfnisse dieser Betriebe zugeschnitten sind.
In diesem Beitrag schauen wir uns die verschiedenen Gründe an, wieso Roboter im Handwerk jetzt im Kommen sind.
1. Roboter werden günstiger
Roboter sind im wahrsten Sinne des Wortes für ihre Aufgaben gemacht und können sie schneller und präziser als Menschen erledigen. Das hilft aber natürlich nichts, wenn sie unbezahlbar sind, wie es lange der Fall war.
Inzwischen gibt es Roboter in den verschiedensten Preisklassen, es gibt sogar Modelle unter 5000 Euro, die für einfache Pick and Place Aufgaben durchaus geeignet sind, viele komplexere Aufgaben können mit Robotern in der Spanne von 25.000 – 40.000 Euro realisiert werden.
Dazu kommt auch, dass Roboter nicht nur Geld kosten, sondern auch Geld verdienen. Die meisten Modelle amortisieren sich innerhalb eines Jahres, zudem ermöglichen Robotern es vielen Betrieben, mehr Aufträge anzunehmen. Mehr dazu später.
2. Roboter werden einfacher
Das andere große Argument gegen Roboter war lange Zeit die aufwendige Programmierung. Es musste entweder Zeit und Geld in eine Programmierschulung investiert werden, oder ein professioneller Programmierer musste engagiert werden, und man konnte nicht einfach mal schnell den Roboter umprogrammieren.
Die klassische, komplexere Roboterprogrammierung gibt es natürlich noch immer, und manchmal führt auch kein Weg daran vorbei, aber es gibt inzwischen viele Lösungen, die die Programmierung und Umprogrammierung sehr einfach machen. Zudem sind die Basics schnell erlernt, beispielsweise in einer unserer 3-Tages-Roboterschulungen.
Dabei müssen vor allem die Cobots, also kollaborierende Roboter, als Beispiel genannt werden. Trotz des Namens werden sie kaum in kollaborativen Aufgaben eingesetzt, die meisten Betriebe holen sich einen Cobot wegen der simplen Programmierung.
Cobots können in die Hand genommen und an die einzelnen Punkte geführt werden, zudem verfügen viele auch über vorgefertigte Standardprogramme, in die dann nur die jeweiligen Punkte geteacht werden müssen.
Und auch bei klassischen Industrierobotern wird die Programmierung einfacher, vor allem durch die Entwicklung vieler Lösungen, zum Beispiel Software, die ähnlich easy wie die von Cobots ist, oder Tools, mit denen man einen Roboter wie einen Cobot in die Hand nehmen und zu den jeweiligen Punkten führen kann.
3. Roboter sind vielseitig nutzbar
Dieser Punkt geht Hand in Hand mit der vereinfachten Programmierung: Roboter können leicht umprogrammiert werden und sind damit für vielfältige Aufgaben und Produkte nutzbar. Kleinere Unternehmen haben meist keinen Bedarf an einem Roboter, der 24/7 den gleichen Handgriff ausführt, stattdessen soll er bei verschiedenen Aufgaben helfen oder verschiedene Produkte fertigen. All das geht durch einfache Programmierung, sogar die Fertigung in Losgröße 1 ist möglich, und zwar durchaus betriebswirtschaftlich sinnvoll.
Zu diesem Punkt gehört auch, dass Roboter allgemein für viele Aufgaben eingesetzt werden können. Klassische Anwendungsbereiche sind zum Beispiel Pick and Place, Schweißen, Fräsen, Schneiden, Schrauben, Lackieren, Montieren oder Palettieren. Vieles davon sind Arbeiten, für die nur noch schwer Fachkräfte gefunden werden können, allein deshalb lohnt sich die Automatisierung für viele.
4. Roboter sind schneller und oftmals besser
Ein Roboter ist für die Produktion gemacht. Roboter sind schnell, präzise und können stunden- und tagelang die gleiche Aufgabe ausführen, ohne dass ihnen die Konzentration verloren geht. Sie haben keine Gefühle, die ihre Arbeit beeinflussen können, sie werden nicht krank und brauchen keine Pause, sie führen einfach nur das aus, was man ihnen sagt, und zwar schneller und besser als wir Menschen, vor allem auf Dauer.
Unsere Stärken liegen im Kreativen, Kommunikativen und Logischen, und das sind die Aufgaben, für die uns dann mehr Zeit und auch Energie bleibt. Roboter verändern die Produktion nachhaltig, denn sie übernehmen nicht nur Aufgaben, die oftmals eh keiner machen möchte, sondern sie ermöglichen uns dadurch auch, dass wir uns erfüllenden Arbeiten widmen können.
Vor allem in Zeiten des Fachkräftemangels ist das oftmals die Rettung, denn Roboter machen die Arbeiten, für die keine Angestellten mehr gefunden werden, und sie machen sie sogar besser und schneller.
5. Roboter ermöglichen neue Aufträge
Eine Konsequenz daraus: Roboter ermöglichen neue, oft auch größere Aufträge. Das hat zweierlei Gründe.
Zum einen eröffnen Roboter die Kapazitäten, um Aufträge anzunehmen. Bei vielen Handwerksbetrieben scheitert es nicht an der Nachfrage, sondern an fehlenden Kapazitäten, um die Nachfrage erfüllen zu können. Entweder sind nicht genügend Mitarbeiter da, die die Aufträge ausführen können, oder die Ausführung von Aufträgen dauert, sodass lange Wartezeiten entstehen. Ein Roboter ersetzt fehlende Mitarbeiter, und wie im vorherigen Punkt erwähnt, führt er Aufgaben schneller aus, wodurch die Produktionszeit verringert wird.
Zum anderen werden durch Roboter größere Aufträge möglich, vor allem im Bereich der Serienproduktion. Wo es zuvor aufgrund des Zeitaufwandes oder Personalmangels nicht möglich war, 500 oder 1000 gleiche Teile zu schneiden, fräsen oder schweißen, kann der Roboter eingesetzt werden und im Dauerbetrieb den Auftrag in kurzer Zeit abarbeiten.
Das eröffnet im Gegenzug für uns Menschen auch die Kapazität, “spannende” Aufträge, die vielleicht mehr Kreativität erfordern, anzunehmen. Der Roboter kümmert sich um die repetitiven Arbeiten, und wir übernehmen die, die uns Spaß machen.
6. Roboter sorgen für bessere Arbeitsbedingungen
Es wurde zwar bereits an mehreren Stellen angeschnitten, aber verdient doch seinen eigenen Punkt: Roboter verbessern die Arbeitsbedingungen. Weniger Stress, mehr Zeit für kreative Arbeiten, mehr Spaß bei der Arbeit und einfach ein besserer Arbeitsalltag, weil die eintönigen Arbeiten wegfallen oder zu einem großen Teil übernommen werden. Das entlastet mental und zeitlich.
Zudem macht die Arbeit mit Robotern Spaß und stellt für viele eine interessante Herausforderung da. Bedienen, Umprogrammieren, Optimieren, all das muss zwar erstmal erlernt werden (was aber wie gesagt inzwischen wesentlich schneller und einfacher geht), aber wenn man mal die Basics beherrscht, ist es für viele spannend, sich reinzufuchsen, kreative Lösungen zu entwickeln und neue Programme zu entwickeln.
Roboter im Handwerk? Ja!
Zusammengefasst sieht man also: Es gibt viele Gründe, die für den Einsatz von Robotern im Handwerk sprechen. Es hat sich in den letzten Jahren viel getan und es lohnt sich, sich mit dem Thema Automatisierung zu beschäftigen. Anfangs haben wir gesagt, dass Roboter aus der Industrie nicht mehr wegzudenken sind, und so wird es auch im Handwerk in ein paar Jahren sein. Wer jetzt aufspringt, kann sich einen Wettbewerbsvorteil gegenüber der Konkurrenz verschaffen.
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